Frösche lügen nicht

Miss Wyoming ist keine Tuntenband, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint. Der Name kommt vielmehr vom ersten Plattencover, in der eine "echten" Frau zu sehen ist - die ehemalige Miss Ostdeutschland. Und da "Miss Ostdeutschland" als Name einer hippen Band schon mal flach fiel, einigten sich die Musiker auf "Miss Wyoming", da das "auch etwas abseits liegt", so der Sänger und Song-Schreiber der Band, Olaf Römer. Die Gruppe hat nun ihre erstes Album "Frogs Never Lie" veröffentlicht.

Die Musik gibt sich vielfältig: Indie-Pop, Folk, Blues und sogar Punk machen das Debüt-Album zur wahren Fundgrube - und damit hebt es sich angenehm vom "Superstar" und "Star Search"-Brei ab. Zwar richtet sich die Band nicht direkt an Schwule, aber Martin Motzek vom Management der Band sagt: "Wir möchten als Band auch für die Schwulen da sein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele nicht nur Techno und Schlager mögen und uns daher unterstützen." Außerdem sehe der (Hetero-)Sänger der Band ja auch gut aus.

 Die Themen des Albums dürften auf jeden Fall auch Schwule ansprechen: Die 14 Titel erzählen von "Love, Lies and Loss" von Liebe, Lügen und Verlust. Das Album geht von den süßen Anfängen einer Beziehung mit den Songs "Sweet Things" und "Opposites Atract" zum traurigen Ende mit "Breaking Up" und "Still Alive". Je nach Stimmung findet sich für jeden das passende Lied.

Die Ausstrahlung der ersten Single-Auskopplung "Run For You Live" - einem Beatles-Cover - hat MTV abgelehnt. Das Video des Songs um Eifersucht sei zu brutal und zu sexistisch. Dabei hüpften lediglich Puppen durchs Bild, wie man sie von der Augsburger Puppenkiste her kennt. Jeder, der sich selbst davon überzeugen möchte, kann das Video und den Song auf der Webseite von Miss Wyoming herunterladen. (dk)

www.misswyoming.co.uk
 

gayforum.de,  22. Dezember 2003