Das vorliegende Werk beweist auf
eindrucksvolle Weise, dass heutige Popmusik neben dem
Einheitsbrei der Natural-Britney Spears-īN Sync-Garde doch
auch musikalisch vielseitig sein kann.
Bei dem
Debütalbum der deutschstämmigen Miss Wyoming, die sich aus
einem vergangenen Musikprojekt entwickelt haben, kommt eine
beachtliche Palette von Instrumenten zum Einsatz:
Singer/Songwriter Olaf Römer und seine vier Kern-Mitstreiter
beschränken sich nicht auf Gitarre, Bass, Keyboards und Drums.
Nein, der Zuhörer bekommt Töne von Trompeten, Flöten, Harfen,
Streichern oder einem Piano geboten.
Neben der
Instrumentenvielfalt zeugt "Frogs Never Lie" auch von der
Präsenz einiger Gastmusiker: Auf der flotten Single, dem
Beatles-Stück "Run for your Life", und "Sweet Thing", mit
einem gospelchorähnlichen Refrain "ausgestattet", wirkt als
Gitarrist Andy Cox von den Fine Young Cannibals mit. Das
wunderschön langsame "Still Alive" plus die Schlusslichter
"Angels never lie" und "Wipe Away" enthalten
Orchester-Elemente, die von Aufnahmen beim ungarischen Radio
stammen. Ferner wurde u. a. "Run for your Life" auf originalem
60-er Jahre Abbey Road Studios Equipment aufgenommen.
Römer & Co. merkt man in jedem Stück an, dass sie
mit Herz an die Sache herangingen. Mit Überzeugung wird
Trauriges vom Verlust, von zerbrechenden Beziehungen
wahrgenommen bzw. interpretiert. Römers Stimme vermittelt in
seiner typischen Tonlage Wärme; sie erinnert an die von
Bananafishbones-Sänger Sebastian Horn. Die Songs pendeln
zwischen Pop und Folk (vor allem bei "Opposites Attract" - mit
weiblicher Verstärkung); die Ohrwurmtauglichkeit bewegt sich
auf mittleren Pfaden. .....
Eine
Tour ist für den Herbst in Planung. Weitere Infos zur Band
gibt es unter www.
misswyoming.co.uk .
11 Punkte (von max. 15)
Jana 08.09.2002
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