Konzept und Anmerkungen zur CD-Single RUN FOR YOUR LIFE

Die Single gibt einen Eindruck vom facettenreichen Stil und vom Hauptthema des Albums, der Eifersucht. Bei beiden steht das makabre Eifersuchts-Stück RUN FOR YOUR LIFE im Mittelpunkt. Außerdem sind die Stücke DISCO LOVERS und ANGELS NEVER LIE in alternativen Versionen zu hören.

Stilistisch reicht die Zusammenstellung von "Indie-Pop" und "Synthi-Disco-Pop" über verfremdeten "Folk-Rock" bis zum symphonischen Orchester-Arrangement.

Das Titelstück wurde für den Airplay von Chris Blair (Senior Mastering Engineer, Abbey Road) zweifach komprimiert, um dem Sound noch mehr Druck zu verleihen. Es handelt sich um eine auf 3:19 min verkürzten Radio Edition, bei der vor allem das Feedback von Andy Cox' Gitarre geschnitten wurde.

DISCO LOVERS ist das stilistisch ungewöhnlichste Stück, das selbst den Rahmen des Albums sprengen würde. Thematisch reiht es sich jedoch wunderbar an RUN FOR YOUR LIFE: Es handelt ebenso von der Untreue eines Mädchens, das die große Liebe verspricht, sich aber gleichzeitig mit ihren "Disco-Liebhabern" herumtreibt. Der erste Teil des Liedes hat einen komödiantischen Charakter, vergleichbar mit Austin Powers. Es ist nicht so ernst und böse gemeint wie das Titelstück, sondern soll zum Schmunzeln anregen. Eine ganz besondere Wendung nimmt das Stück im zweiten Teil mit einem Mellotron-Intro, das an Strawberry Fields Forever von den Beatles erinnert. Glücklicherweise stand zur Zeit der Aufnahme ein sehr seltenes Exemplar des Mellotrons von 1967 im Londoner Studio. Das Melotron war der erste Synthesizer, der mit abgespielten Tonbändern von Original-Aufnahmen gesteuert wird (und immer etwas schief klingt).

Der Song wurde in der vorliegenden Struktur von Olaf Römer geschrieben. Der Text wurde mit Fred William Ball, der auch für das Drum Computing verantwortlich ist und die Keyboards spielt, leicht abgewandelt. Die Idee für den Refrain stammt von Peter Stuart. Die instrumentale Brücke nach dem zweiten Refrain, gespielt auf Synthesizern, wurde von Fred geschrieben. Somit handelt es sich um eine Songwriting-Zusammenarbeit im Londoner Studio, bei der Fred und Peter als Co-Autoren neben Olaf kreditiert werden.

DISCO LOVERS hat eine multinationale Besetzung: jeder Musiker hat einen anderen Pass. Sally Burne (Gesang) ist Britin. Fred William Ball (Keyboards, Computing), der u.a. einen EMI-Songwriting-Publishing-Vertrag hat, ist Norweger. Peter Stuart (Backing vocals, git.) ist Kanadier und hat Suede bei über 60 Gigs allein an der Gitarre supportet. Arnulf Lindner (Bass) ist Österreicher mit klassischer Musikausbildung und Olaf ist Deutscher.

ANGELS NEVER LIE (Band-Version) wurde vor dem orchestralen Arrangement mit der Band in Köln aufgenommen. Später wurde in Budapest die Querflöte hinzugefügt. Fred William Ball, der auch bei DISCO LOVERS mitwirkte, lieferte die analogen Synthesizer-Sounds. Erst kurz vor dem Abmischen von Cameron Craig wurde der erste Gesangsteil von Rebecca Holland aufgenommen. Dadurch, dass eine Frau diese Zeilen singt, erhält das Stück eine andere Note, dessen Interpretation der Autor dem Zuhörer überlassen möchte.

Da das symphonische Orchester-Arrangement von ANGELS NEVER LIE derart herausragend ist, haben wir das Playback des Albums für die Single ausgewählt. Die Partitur für die Harfe, das klassische Engels-Instrument, wurde auf Olafs Wunsch über Nacht neu geschrieben, nachdem Teile diese Partitur zunächst für einen Flügel gesetzt waren.

Die ungewöhnliche Song-Zusammenstellung soll aufhorchen lassen und neugierig machen auf das, was das Album erwarten lässt.